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Wie uns Motivation in Krisenzeiten gelingt

Die Nerven liegen bei vielen Mitarbeitern am Boden, da es immer noch keine Klarheit gibt, wie es mit unserem Privat-, aber auch unserem Berufsleben weitergeht. Durch die aktuelle Corona-Schutzverordnung halten Kurzarbeit, Doppelbelastungen und das „Homeoffice-Extrem“ weiter an. Umso wichtiger ist es, dass jetzt alle an einem Strang ziehen und die Motivation aufrecht erhalten.

Eins steht fest: Viele Mitarbeiter haben aktuell das Bedürfnis, an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Zu lange war die Zeit im HomeOffice, die Kontaktbeschränkungen im privaten Umfeld und das eingeschränkte Leben in der Öffentlichkeit. Das menschliche Miteinander ist eine wichtige psychische Ressource, die wir für unser Wohlergehen benötigen – sei es der direkte Kontakt zu Kollegen, der Austausch im Fitness-Studio nach der Arbeit oder das Treffen mit Familie und Freunden in der Freizeit.

Wie können Unternehmen gezielt darauf einwirken, dass Mitarbeiter trotz „social distancing“ ihre Motivation und damit auch ihre Zufriedenheit und Produktivität beibehalten?

  1. Die stetige Kommunikation ist das A und O

In Krisenzeiten herrscht immer ein spürbares Maß an Unsicherheit. Umso mehr sind Unternehmen zunächst gut beraten, Zahlen, Daten, Fakten zu dem Geschäft in kontinuierlicher Form zu kommunizieren. Das reduziert die Angst um den eigenen Arbeitsplatz. Transparenz schafft das nötige Vertrauen und ist die Basis dafür, die Mitarbeiter alle “mitzunehmen”. Größere Betriebe setzen häufig Kommunikationspläne auf, um Informationen, Informationskanäle und einen Zeitrahmen festzulegen, im Sinne von „wer spricht mit wem über was, wann und wo“? Sicherlich ein sinnvoller Weg, um auch Gerüchteküchen die Stirn zu bieten. Darüber hinaus gibt es Ansätze wie „Change Stories“, die den Weg aus der Krise aufzeigen über CEO-Videos, FAQs, Austauschplattformen bis hin zum kleinen „ Random Coffee“. Eine sehr schöne Idee eines unserer Netzwerkpartner, dessen Grundidee Sie hier sehen können.  Andere Betriebe binden ihre Mitarbeiter aktiv in zentrale Entscheidungen ein, um den Weg aus der Krise zu bewerkstelligen oder führen mittels kleiner Pulse Surveys oder Mitarbeiterbefragungen Informationen zusammen, welche Veränderungen die Mitarbeiter rund um Corona herbeiführen möchten.

Durch eine gut funktionierende Kommunikation kann in Summe das Gefühl von Zugehörigkeit und Committment verstärkt werden. Hierbei sind Führungskräfte aller Ebenen gefordert, ihren Mitarbeitern offen im Umgang mit allen Themen rund um Corona zu begegnen, Rückfragen zu stellen, welche Dinge verständlich / unverständlich sind bzw. nach den Sorgen und Ängsten aktiv in Einzel- oder Teamgesprächen zu fragen.

2. Gute Führungskräfte sind nun umso mehr gefragt

Ein gutes Arbeitsverhältnis zum Chef ist der Top-Motivator der Deutschen im Job. Umso mehr sind Führungskräfte in diesen Zeiten mit ihren Kompetenzen gefragt. Wertfreies Zuhören scheint eines der wichtigsten Führungsqualitäten im Moment, um nah am Mitarbeiter zu sein. Ein wiederholtes „Wie geht’s dir?“, „Danke“ oder „Ich weiß, wie schwer du es im Moment mit der familiären Situation hast“ können gerade in Zeiten größerer Anspannung ein einfaches Hilfsmittel sein, Verständnis für die Lage der Mitarbeiter auszudrücken und in den Dialog zu kommen. Für viele Führungskräfte ist die aktuelle Situation allerdings neu. Manche waren mit den digitalen Medien bisher nur bedingt vertraut und nutzen beispielsweise Medien wie Teams, Skype etc. kaum, um sich bei (konfliktären) Themen auszutauschen. Was unterscheidet Führungskräfte, die mit dieser neuen Situation gut umgehen können von denjenigen, die es weniger können? Es ist häufig die Fähigkeit, klare Ziele festzulegen, per Telefon- oder Videokonferenz zu kommunizieren, Einfühlungsvermögen zu zeigen, die Potentiale der Mitarbeiter zu kennen und somit in der Lage zu sein, die richtigen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zuzuweisen.

Und nicht zu vergessen: die wesentliche Grundeinstellung, zu vertrauen und tragende Beziehungen aufzubauen. Das Eingehen auf die unterschiedlichen Situationen und auch Bedürfnisse der Mitarbeiter ist eines der Schlüsselelemente für die Mitarbeitermotivation.

3. Für ein gesundes Umfeld sorgen und Teamwork fördern

Der digitale Arbeitsalltag kann im Homeoffice zusetzen und sehr eintönig sein. Physisch wie psychisch. Daher lassen sich Arbeitgeber bereits Einiges an Ideen einfallen. Von ergonomischen Monitoren und Stühlen bis hin zu kleinen Programmpunkten, die Sport und gemeinsame Teamevents ermöglichen. Kreative Lösungsansätze wie sportliche Incentives (z.B. Adidas Running App, die Mitarbeiter zum Laufen motivieren sollen, indem die Anzahl gelaufener Schritte einen Geldbetrag ergeben, der zum Beispiel gespendet wird) bis hin zu gemeinsamen digitalen Kochevents, für die immer ein Mitarbeiter die Zutatenliste an alle schickt.  Andere haben die vergangene Weihnachtsfeier in Form eines Zoom-Meetings nach Hause verlegt und vorab Lebkuchen, Kekse und Glühwein als kleines Päckchen nach Hause geschickt.

Generell gilt, dass sich Führungskräfte für das ‘Community Building’ verantwortlich fühlen sollten und „das Füreinander da sein“ ritualisieren. In welcher Form auch immer.

4. Neue Formen der Zusammenarbeit ausprobieren

Viele Mitarbeiter motiviert das eigenständige und flexible Arbeiten. Deshalb sollten Unternehmen wie Führungskräfte diesen günstigen Zeitpunkt für sich erkennen, andersartige Arbeitsformen auszuprobieren und diese aus motivatorischen Aspekten in ihren Arbeitsalltag zukünftig fest einzubinden: z.B. mobiles Arbeiten, den 5-Stunden-Tag oder andere neue Konzepte im Sinne von New Work – sie sind schon vor Corona ein Pluspunkt für viele attraktive Arbeitgeber gewesen und werden es in Zukunft noch mehr sein.

Unser Fazit: Motivation funktioniert in der Krise über noch mehr Orientierung im Unternehmen, klare und kontinuierliche Kommunikation zur Geschäftsentwicklung und aktuellen Fokusthemen, Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungen, einfühlsame und zuhörende Führungskräfte und zukunftsweisende Perspektiven für die Zukunft. Ganz schön viele Aufgaben, aber das Gute ist: jeder Einzelne im Team soll und darf daran mitwirken.